
K-Pop Musik Trend aus Südkorea ist auch in Europa und Amerika sehr beliebt. Was steckte hinter dem koreanichen Pop
Hinter dem Kawaii Trend in Japan verbirgt sich eine besonders betonte Niedlichkeit. Diese ist als ein ästhetischer Stil zu sehen und ist in der Mode, dem Verhalten, Alltagsleben und der Gesellschaft in Japan zu finden. Erfahre was „Kawaii“ bedeutet und welche Auswirkungen dieser Trend auf die japanische Kultur hat.
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• Seit wann gibt es den Kawaii-Trend?
Kawaii (可愛い oder かわいい) ist ein japanisches Wort und steht für „niedlich“, „süß“, „kindlich“ oder „liebenswert“. Japaner verwenden das Wort „kawaii“ in vielen verschiedenen Lebensbereichen. Oft wird dieses in Zusammenhang mit liebenswerten und niedlichen Kindern, Frauen, Tieren sowie mit pinker oder pastellfarbener kindlicher Mode, hübsch verziertem Essen, Süßigkeiten, Getränken, Miniaturobjekten, niedlichen Schmuck und Accessoires angewendet. Wenn eine junge Frau mit „kawaii“ beschrieben wird, bedeutet dies oft das diese niedlich, unschuldig und attraktiv ist. Das Wort „kawaii“ kann sich auf das Aussehen oder ein Verhalten beziehen.
Aus dem Wort „kawaii“ hat sich ein Kawaii-Trend entwickelt, welcher von vielen als ästhetisch bezeichnet wird und nicht nur für ein spezifisches Objekt gelten kann, sondern auch auf den ganzen Lebensstil eines Menschen Einfluss haben kann. Aufgrund der hohen Beliebtheit vom Kawaii-Trend in Japan ist eine gesellschaftliche und kulturelle Veränderung zu beobachten in welcher niedliches Aussehen und Verhalten eine wichtige Rolle spielen.
Typische Motive, die mit „kawaii“ bezeichnet werden sind Menschen, Tiere und Objekte die babylike oder dem Kindchenschema entsprechen. Ein verhältnismäßig großer Kopf mit einem niedlichen Gesicht wie bei Hello Kitty fällt unter „kawaii“. Dazu zählen auch Fotos von Babytieren wie Kätzchen, Welpen, Kaninchen, Küken sowie Miniaturobjekte.
Hier beschreiben wir den modernen Kawaii-Trend, welcher über das Wort „kawaii“ hinausgeht und sich zu einem eigenen Lifestyle entwickelt hat.
1970er: Der Kawaii-Trend ist in den 1970er Jahren in Japan aufgeblüht. Niedliche Designs haben sich im Alltagsleben und in der Kultur in Japan etabliert.
1980er: Bereits bis Ende der 1980er Jahre hatte sich der Kawaii-Trend in der japanischen Gesellschaft ausgebreitet. Der Kawaii-Trend war nun auch in anderen asiatischen Ländern zu finden.
2000er: Seit dem Jahr 2000 ist Kawaii auch in vielen Ländern außerhalb von Japan zu finden.
Kawaii-Handschrift (marumoji): Unter jungen Mädchen und Frauen war und ist es modern eine eigene Kawaii-Handschrift zu verwenden. Diese ist mit niedlichen Symbolen versehen und für ältere Leute nicht leicht oder gar nicht zu verstehen. Daher können mit der Kawaii-Handschrift auch Geheimnisse unter Freundinnen ausgetauscht werden, ohne dass die Eltern erfahren um was es geht.
Kawaii-Chatraum: In Online-Chatrooms orientieren sich junge Mädchen am Kawaii-Style und Kawaii-Verhalten von bereits beliebten Kawaii-Charakteren und befreunden sich mit ihnen, sehen sie als Vorbilder und eifern ihnen nach.
In Japan ist es heutzutage üblich, dass viele Lebensbereite im öffentlichen sowie im privaten Bereich eine Niedlichkeit zeigen. In westlichen Kulturen hingegen distanzieren sich die Menschen mit zunehmenden Alter von kindlichen Farben, Mode, Aktivitäten, Verhalten, etc. Anders in Japan. In Japan ist der Einfluss vom Kawaii-Trend nicht zu übersehen und Kinder, Jugendliche und viele Erwachsene mögen und erfreuen sich über Niedliches in ihrem Alltag. Dahinter steckt eine große Kawaii-Industrie mit Marketingstategien und eine Konsumgesellschaft was teilweise einen Gegensatz zum alten traditionellen Japan darstellt.
Viele Firmenlogos zeigen niedliche Objekte wie beispielsweise einen süße Shiba-Inu Hund, Katze, Pinguin oder dem Berg Fuji wird ein freundliches Gesicht aufgemalt. Beispielsweise sind auch einige Züge (Shinkansen), Flugzeuge (EVA Air) mit süßen Hello Kitty Designs verziert und sind sehr beliebt. Jede der 47 Präfekturen in Japan hat ein eigenes süßes Maskottchen.
Die Kawaii-Industrie in Japan ist groß und sorgt für zahlreiche Produkte, Werbung und Geschäfte, welche mit besonders niedlichen Motiven auf sich aufmerksam machen. Ganz nach dem Motto: „Wer das süßeste Produkt hat, gewinnt.“
Zu den beliebten und auch in den Westen exportieren niedlichen fiktiven Charakteren zählen Hello Kitty und Pokémon wie beispielsweise Pikachu. Zudem gibt es auch niedliche Animes und Mangas, von welchen beliebte Figuren als Sammlerfiguren und Accessoires verkauft werden.
Die Kawaii-Mode hat einen niedlichen und verspielten Stil. In Japan sowie weltweit gibt es Fans von Kawaii Fashion. Die Farben pink, weiß und Pastelltöne sind als Bekleidung, Asseccoires und Haarfarben sehr beliebt. Und Kleidungsstücke werden gern mit Rüschen und Schleifen verziert. Ähnlich zur Kawaiimode ist auch der niedliche Lolita Style, welcher Inspiration in der viktorianischen Mode aus der Rokoko-Periode findet. Eine weitere Subkultur ist Decora-Kawaii, welche noch auffälliger und bunter als der bereits beschriebene Kawaii Style sein kann. Beim Decora-Style werden zahlreiche Haarasseccoires eingesetzt. Auch zahlreiche Cosplay-Kostüme zählen zur Kawaiimode.
Yami-Kawaii: Yami Kawaii ist eine Subkultur von Kawaii und kann mit „krankhaft niedlich“ übersetzt werden. Dabei werden nicht nur niedliche sondern auch medizinische Accessoires wie Pflaster und Bandagen getragen. Mit dieser Subkultur sollen traurige Gefühle und Depressionen zum Ausdruck gebracht werden.
Wer in Tokio niedliche und ausgefallene Kleidung und Accessoires sucht, sollte nach Harajuku in die Takeshita Street gehen. Dort sind zahlreiche Boutiquen und moderne Modehäuser, welche ihre ausgefallenen süßen Modedesign verkaufen.
In Japan gibt es Kawaii-Cafés und Restaurants mit hübschen und niedlich angerichteten Speisen und Getränken. Mit viel Liebe zum Detail wird Kawaii-Essen zubereitet und serviert. Welches bei Kindern sowie Erwachsenen sehr beliebt ist und nicht nur gern gegessen, sondern auch fotografiert wird um es über soziale Medien zu teilen. Manche Kawaii Cafés oder Restaurants haben einen niedlichen Namen, süßes Logo und eine kitschige Inneneinrichtung.
Maid Café: In Maid-Cafés arbeiten überwiegend weibliche Bedienungen, die niedliche und aufreizende Cosplay-Kostüme im Lolita-Style tragen. Mit überschwänglich kindlichen und freundlichen Verhalten werden die Gäste bedient und behandelt. Das Essen und die Getränke werden sehr niedlich zubereitet und verziert.
In Japan sind die Wohnungen in den Städten oft sehr klein und es ist nur selten gestatten ein Haustier zu halten. Da die Japaner aber Tiere mögen und diese niedlich finden, hat es sich etabliert in ein Tiercafé zu gehen und dort Zeit mit den Katzen, Hunden, Kaninchen, Eulen, Igeln, Ottern und weitern Tierarten zu verbringen.
• Kawaii Tiercafé in Tokio mit Otter, Igel, Kaninchen, Chinchilla im HARRY HARAJUKU terrace
• Katzencafé in Japan: Katzencafés sind in Japan sehr beliebt. Dabei handelt es sich um ein Café, in welchem Katzen leben und dort von den Gästen besucht, gestreichelt und manchmal auch gegen Aufpreis gefüttert werden dürfen. Beliebte Katzencafés in Tokio sind: Cat Café MOFF in Harajuku, Cat Café MOCHA in Harajuku, Cat Café Temari no Ouchi
• Katzencafé in Deutschland: Der Trend von Katzencafés ist mittlerweile auch in vielen westlichen Ländern angekommen. So sind allein in Deutschland in fast jeder großen Stadt mindestens ein bis zwei Katzencafés zu finden: Peepees Katzencafé in Berlin, Katzencafés von Katzentempel in vielen Städten
Viele junge Frauen und Frauen im heiratsfähigen Alter nehmen den Kawaii-Trend in Japan an und etablieren diesen in ihrem Leben. Es gibt die Theorie, dass Frauen mit dem besonders niedlichen, kindischen, schüchternen, unterwürfigen Verhalten und dementsprechend angepassten Aussehen und Modestil ihre Kindheit oder Jugendzeit verlängern wollen und sich der Verantwortung entziehen eine Ehefrau und Mutter zu werden. Es ist eine Art Rebellion gegen die ursprünglichen gesellschaftlichen Regeln und den Werten und Vorstellungen der Eltern und Großeltern. Es kann demnach mit einem rockigen oder Hippy-Lebensstil im Westen verglichen werden. Bei diesen versuchen sich ebenfalls oftmals junge Menschen der Verantwortung des Erwachsenensein zu entziehen.
Ob der Kawaii-Trend mit dem Demografischen Wandel und dem Geburtenrückgang in Japan zusammenhängt, können wir nicht beantworten.
Japan gilt als Land, welches viele Traditionen und Modernes vereint. Altes und Neues stehen zwar im Kontrast, gehen aber Hand in Hand und haben sich in der Gesellschaft verwurzelt. Auf der einen Seite gilt Japan als eines der fortschrittlichsten Länder der Welt und auf der anderen Seite ist es hier glücklicherweiße immernoch möglich alte, erhaltene Traditionen und Bräuche zu feiern und kennenzulernen.
Traditionelles Japan: Zu den japanischen Traditionen zählen beispielsweies die zahlreichen Gebäude und Bräuche, welche mit dem Buddhismus oder Taoismus in Verbindung stehen sowie die Wertschätzung der Natur, weshalb die Sakura (Japanische Kirschblüte) auch heute noch groß gefeiert wird.
Modernes Japan: Und zu den modernen Seiten Japans zählen mitunter die Technologien, Freizeit- und Unterhaltungsindustrie, Filmindustrie wie Animes, die Kawaiiindustire mit dem Kawaii-Trend und vieles mehr.
Ein konkretes Beispiel für die Vereinigung vom modernen und traditionellen Japan ist die App Sakura Navi. Dabei handelt es sich um ein digitales Produkt mit dessen Hilfe die Blühzeiten der Sakura (Japanischen Kirschblüte) nach traditionellem Brauch betrachten und gefeiert werden kann.
Aus sozialen Medien wie Instagram, Tikotok und Youtube wird der Kawaii-Trend international verbreitet: #kawaii #kawaiiaesthetic #kawaiigirl #kawaiitrend #kawaiifashion und viele weiter Hashtags
(Eigene Fotos und von pexels.com)
Viel Freude mit Kawaii-Trends in Japan und in der Nähe.
Happys
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